Verabschiedung von Bürgermeister Günter Martini

Veröffentlicht am 17.12.2017 in Fraktion

Grußwort
unseres Fraktionsvorsitzenden Tim Schmöker
anlässlich der Verabschiedung von
Bürgermeister Günter Martini am 25. November 2017

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
meine Damen und Herren,
verehrte Ehrengäste,
liebe Gudrun, lieber Günter,

wer hier im Raum hätte vor 24 Jahren gedacht, dass wir dich hier und heute nach so langer Zeit als unseren Bürgermeister verabschieden? Wer hätte gedacht, dass sich an eine 25jährige Ära Karl Schemel eine fast genauso lange Ära Günter Martini anschließt. Ich vermute, es waren die wenigsten, obwohl in Bickenbach lange Amtszeiten als Bürgermeister eigentlich Tradition sind.

Mal abgesehen von denjenigen unter uns, die seinerzeit noch gar nicht dabei waren, ging damals ein Teil nach deiner ersten Wahl zum Bürgermeister von einem „Betriebsunfall“ im eigentlich roten Bickenbach aus, der sich in wenigen Jahren wieder korrigieren lassen würde. Andere rechneten durchaus damit, dass du dich irgendwann nochmal einer anderen Herausforderung stellst und nach „höherem“ in Wiesbaden oder Berlin strebst.

Aber nichts davon ist eingetreten. Nach deiner für viele überraschenden ersten Wahl am 27. November 1993 hast du dich noch drei weitere Male deinen Bickenbacherinnen und Bickenbachern zur Wiederwahl gestellt und wurdest jedes Mal mit einem überzeugenden Ergebnis wiedergewählt. Und somit bist du, ergänzt um einen kurzen Ausflug in den Kreistag, Bickenbach 24 Jahre lang treu geblieben.

Dabei war dein Amt als Bürgermeister unserer Gemeinde gewiss nicht an jedem Tag einfach und die Herausforderungen, die auf dich als Bürgermeister und auf uns als Gemeinde insgesamt zugekommen sind, nicht immer absehbar: Ein Kindergartenbrand hier, eine riesige Steuerrückzahlung da, eine Opposition, die es mal wieder besser weiß, ein Landrat, der schon wieder eine höhere Kreisumlage haben möchte und anderes mehr, haben dir das ein oder andere graue Haar gebracht und zahlreiche schlaflose Nächte verschafft. Aber du hast dich in diesen 24 Jahren immer von einer breiten Mehrheit der Bickenbacherinnen und Bickenbachern getragen gefühlt und wurdest von „deinem“ Rathaus unterstützt. Und genau das waren zwei wichtige Punkte, die dich dazu motiviert haben, dich immer wieder in deinem Sinne für unsere Gemeinde einzusetzen.

Lieber Günter,

auch das Verhältnis zwischen dir und meiner SPD-Fraktion hatte in dieser Zeit durchaus Höhen und Tiefen. Wir haben es dir nicht immer einfach gemacht – du uns aber auch nicht immer – aber wir haben doch gerade in den letzten 15 Jahren zu einem guten Verhältnis gefunden und auch so einiges für Bickenbach umgesetzt. Dafür danke ich dir im Namen meiner Fraktion, dafür danke ich dir vor allem auch ganz persönlich.

Lieber Günter,

es wäre sicherlich abendfüllend, wenn ich alle größeren Projekte und Themen aufführen würde, die in den 24 Jahren deiner Amtszeit von dir beendet, angestoßen und umgesetzt oder zuletzt begonnen wurden. Drei möchte ich heute Abend aber nennen, weil diese unsere Gemeinde in besonderer Weise vorangebracht haben und auch noch viele Jahre prägen werden:

  1. Zum einen ist die unter Karl Schemel begonnen Anbindung der Gewerbegebiete durch die Berta-Benz-Straße zu nennen, die auf deine Initiative hin durch die Nordanbindung zu einer Umgehungsstraße erweitert wurde, so dass heute die Ortsdurchfahrt zumindest von einem Teil des Verkehrs entlastet wird und unser Gewerbegebiet deutlich attraktiver ist. Das wurde seinerzeit heiß und auch strittig diskutiert. Ich denke aber, dass sich heute alle einig sind, dass dies damals richtig war.

  2. Du hast deinen Schwerpunkt als Bürgermeister unter anderem erfolgreich auf die Ansiedlung von Gewerbe gesetzt und dabei immer versucht, eine nachhaltige Ansiedlung zu erreichen, um Arbeitsplätze nach Bickenbach zu holen und um hohe und stabile Gewerbesteuereinnahmen zu erzielen. Dies hat uns über viele Jahre niedrige Steuerhebesätze für die Steuerzahler gesichert, allerdings – Dank Wiesbaden – mittlerweile auch eine teure Abundanzumlage eingebracht. Und trotz dieser ungerechten Umlage war und ist diese Strategie richtig.

  3. Und es war dein Vorschlag, die Gemeindeverwaltung in die Kaserne im Jagdschloss zu verlegen, und den Vorplatz so zu gestalten, wie er heute ist. So haben wir hier eine moderne Verwaltung und eine repräsentative Ortsmitte erhalten. Und diese wird, so sieht es nach dem aktuellen Stand der Planungen jedenfalls aus, durch die gegenüberliegende Neugestaltung der „Neuen Mitte“ in den nächsten Jahren abgerundet werden.

Ich könnte hier noch eine Menge Themen anschließen, die wir in den Jahren deiner Amtszeit - in sehr vielen Fällen übrigens gemeinsam - begonnen und umgesetzt haben  (Kita Sonnenland, Bahnhof, Feuerwehrgerätehaus, LED, Bachgasse, Sportplatz, Haus der Vereine, …). Aber die nachfolgenden Redner sollen ja auch noch eine Möglichkeit haben, etwas Neues hervorzuheben.

Lieber Günter,

ich weiß, dass dir diese verschiedensten Projekte und Baumaßnahmen immer wichtig waren, da dadurch die Lebensqualität in Bickenbach gesteigert wurde und auch weiterhin wird.

Du wolltest aber vor allem immer, dass sich die Menschen hier in Bickenbach wohl fühlen, denn das Wichtigste in all der Zeit waren dir wir, die Bickenbacherinnen und Bickenbacher - egal welchen Alters, egal wo wir herkommen, egal ob wir politisch schwarz, rot, gelb oder grün, in vielen Fällen gänzlich unpolitisch sind. An zwei Beispielen will ich das deutlich machen.

  1. In meiner Zeit als 1. Beigeordneter, als dein Stellvertreter, habe ich deutlich gespürt, dass du im Rathaus nicht nur der Chef bist – dazu wurdest du ja gewählt. Für dich war das Rathaus immer auch deine Familie, um die du dich wie ein guter Familienvater gekümmert hast. Der Zusammenhalt in diesem Team war dir wichtig. Ich denke, wir werden davon heute noch von berufener Stelle hören.

  2. Und dir war es immer eine Herzensangelegenheit, unsere Bickenbacher Vereine mit ihren zahlreichen Ehrenamtlichen zu unterstützen – durch Rat und Tat, immer aber auch durch motivierende und wertschätzende Worte für die Menschen, die sich für unsere Gemeinschaft in Bickenbach engagieren.

Es ging dir um die Menschen in Bickenbach, das haben die Bickenbacherinnen und Bickenbacher gespürt und daher haben diese dich über diese lange Zeit getragen.

Ein paar Menschen darunter waren dem Familienmenschen Günter Martini selbstverständlich besonders wichtig.

Liebe Laura, liebe Annalena, liebe Irina, liebe Gudrun,

jedes Wort des Dankes, das hier heute Abend schon gefallen ist und auch noch fallen wird, gilt selbstverständlich auch euch allen, gilt der gesamten Familie Martini. Denn letztendlich seid ihr es gewesen, die immer wieder auf den Vater, auf den Ehemann, verzichten mussten, wenn dieser wieder für die Gemeinde unterwegs war, sei es am Tag, sei es am Abend und auch bis tief in die Nacht. Das gehört bei einem solchen Beruf als Bürgermeister letztendlich dazu, das ist aber sicherlich keine Selbstverständlichkeit, speziell wenn man weiß, wie wichtig euch das Familienleben ist. Wir konnten es gestern  alle im Darmstädter Echo lesen. Daher genießt die hoffentlich noch sehr vielen gemeinsamen Jahre. Herzlichen Dank an euch alle.

Liebe Gudrun, lieber Günter,

ich wünsche euch, auch im Namen meiner Fraktion und der gesamten SPD Bickenbach, dass ihr gut in Kalbach ankommt, dass ihr noch viele, viele Jahre gesund bleibt und dass ihr den Ruhestand möglichst lange gemeinsam genießen könnt. Nun habt ihr endlich die Zeit, das noch nachzuholen, was ihr in den letzten 24 Jahren vielleicht auch mal verpasst habt. Ihr habt es euch verdient, alles, alles Gute für eure Zukunft.

Lieber Günter,

selbstverständlich haben auch wir Sozis darüber nachgedacht, welches Geschenk wir dir als kleines Dankeschön mit auf den Weg nach Kalbach zur Erinnerung an uns Rote geben wollen. Und dabei kam uns zu pass, dass du selbst eigentlich schon seit frühester Jugend durch und durch ein Roter bist. Mindestens genauso rot wie ich, und immer ganz besonders motiviert, wenn der Gegner Schwarz-Gelb ist.

Keine Angst, verehrte Gäste, ich hole jetzt nicht gleich ein rotes Parteibuch aus der Tasche. Politisch ist und bleibt unser Günter vermutlich immer ein schwarzer. Das ist bei Fulda vermutlich auch besser so. Aber im Fußball schlägt sein Herz – selbstverständlich für unsere SKG – aber vor allem für den FC Bayern, und daher hoffen wir, dass du dich über dein neues Bayern-Trikot freust, so dass du die nächsten Spiele nun auch in der passenden Montur verfolgen kannst.

Herzlichen Dank, alles Gute, Gottes Segen und Glück auf!

 

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