Kreis-Koalition: Gespräche zum Schulentwicklungsplan wieder aufnehmen
Geht es nach dem Willen der Koalition von SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag Darmstadt-Dieburg sollen die Gespräche über einen gemeinsamen Schulentwicklungsplan mit der Stadt Darmstadt noch einmal aufgenommen werden.
Ein entsprechender Antrag der Koalition wurde in der gestrigen Sitzung des Kreistags verabschiedet. Als einzige Bedingung für die Fortführung der Verhandlungen verlangen die Koalitionspartner die Anwendung der gemeinsam erarbeiteten inhaltlichen Basis als Diskussionsgrundlage und die Orientierung an der Sache.
Für die Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Brigitte Harth, ist es verwunderlich, dass einige Parteien in Darmstadt immer noch nicht verstanden haben, dass es mit dem vorgelegten Denkmodell der Teilregionen nicht um Abtrennungen und Ausgrenzungen geht. Der Schulbesuch wird auch weiterhin durch das hessische Schulgesetz geregelt, welches als oberstes Kriterium die räumliche Nähe zur Schule sieht. Es gehe ja gerade um die Überwindung von Grenzen zwischen dem Landkreis und der Stadt und nicht um die Manifestierung neuer Barrieren. Eberstädter Schüler haben damit weiterhin alle Möglichkeiten, ein Gymnasium in der Innenstadt zu besuchen, aber eben auch das Schuldorf Bergstraße. Ein Ziel des Plans ist es die Unterschiedlichkeit von Schulen und Konzeptionen weiterzuentwickeln und auszudifferenzieren – dazu muss man schulpolitisch aber auch in der Lage sein, differenziert
zu denken und sich von der Fixierung auf die Gymnasien lösen.
Zum Verhalten von Dierk Molter merkt die Fraktionsvorsitzende der SPD, Dagmar Wucherpfennig an, dass er die vertrauensvolle Zusammenarbeit durch seine Alleingänge stark gefährdet: „Wenn man mehrmals Vereinbarungen in der Verhandlungsführung bricht, dann ignoriert man die wichtigsten Spielregeln für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Besonders im Bereich eines regionalen Pilotprojektes zählen solche Verfahrensfragen doppelt“, so Wucherpfennig.
Beide Fraktionsvorsitzenden sind sich darüber einig, dass es in der Sache gelingen kann, die Ängste von Herrn Molter, dass Darmstädter Kinder keinen Platz mehr auf dem Gymnasium finden zu entkräften. „Wir können über alles sprechen, auch über die Anzahl gymnasialer Züge. Wichtig scheint uns zunächst, die Rahmenbedingungen einer eventuellen gemeinsamen Zusammenarbeit abzuklären“, erklären Wucherpfennig und Harth.