Die SPD-Fraktion im Kreistag Darmstadt-Dieburg spricht sich gegen die Einrichtung eines Jugendtaxis im Landkreis aus und verweist auf das derzeitig gute Nachtverkehrsnetz der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (DADINA). Nach Ansicht der Sozialdemokraten kann das bestehende Angebot noch optimiert werden, die Einrichtung eines kostenintensiven Angebots für eine kleine Zielgruppe lehnen sie aber ab.
„Für uns ist ein bedarfsgerechtes Angebot wichtig, das möglichst vielen Zielgruppen und damit auch vielen Personen zu Gute kommt und insgesamt Mobilität für alle herstellt“, unterstreicht der verkehrspolitische Sprecher der SPD, Hans-Peter Hörr (Griesheim) und weist in diesem Zusammenhang auch auf das „MobiTick“ als ein besonderes Mobilitätsangebot gerade für Jugendliche und Auszubildende hin, das „rund um die Uhr“ im ganzen Jahr gilt.
Die CDU-Fraktion hat in der nächsten Kreistagssitzung am 3. Mai beantragt, dass die Einrichtung eines Jugendtaxis geprüft wird. Damit sollen Jugendliche im Alter zwischen 16 und 21 Jahren freitags und samstags von 22 bis 4 Uhr mit dem Taxi heimgefahren werden. Für die Sozialdemokraten ist solch ein „Luxus-Angebot“ für den Kreis nicht finanzierbar, da die Kosten der Taxifahrt weit über den normalen Ticketpreis hinaus gehen.
„Um ein bedarfsgerechtes und wirtschaftliches ÖPNV-System zu erhalten, müssen vernünftige und bezahlbare Lösungsansätze, anstelle pauschaler Forderungen gefunden werden“, so Hans-Peter Hörr
weiter. Außerdem besteht für die einzelnen Kommunen im Landkreis die Möglichkeit ein solches Angebot bei Bedarf einzuführen. So haben sich Anruf-Sammel-Taxis oder der Discobus Mühltal bereits im Landkreis bewährt. Die Kosten tragen hierbei die Kommunen. „Wer ein Jugendtaxi wünscht, muss auch die Kosten tragen“.
Neben den finanziellen Gesichtspunkten sieht die SPD auch den präventiven Charakter des Antrags nicht gegeben. „Gründe für die Verkehrsunfälle liegen woanders. Hier müssen andere präventive Mittel eingesetzt werden als ein Jugendtaxi“, meint die SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Wucherpfennig.